Marktforschung

Marktforschung ist ein essenzieller Bestandteil moderner Organisations- und Unternehmensführung und umfasst die systematische Sammlung und Auswertung von Informationen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Sie lässt sich in primäre Marktforschung, auch als empirische Marktforschung bezeichnet, und sekundäre Marktforschung unterteilen. Die primäre Marktforschung konzentriert sich auf die Erhebung neuer Daten durch Methoden wie Befragungen, Interviews oder Mystery-Analysen. Im Gegensatz dazu nutzt die sekundäre Marktforschung bereits vorhandene Daten aus internen oder externen Quellen. Unter diesen Bereich fallen klassische Marktanalysen.

Die Marktforschung bietet Unternehmen Einblicke in Märkte, Kundenbedürfnisse und Trends, um Wettbewerbspositionen zu stärken. Dieser Beitrag gibt eine detaillierte Übersicht über verschiedene Ansätze, Ziele und Methoden der Marktforschung.

Inhaltsverzeichnis

  1. Betriebliche Marktforschung vs. wissenschaftliche Marktforschung
  2. Qualitative vs. quantitative Marktforschung
  3. Ziele der betrieblichen Marktforschung
  4. Instrumente der betrieblichen Marktforschung
  5. Befragungskanäle
  6. Betrachtungsgegenstände von Serviceanalysen

Betriebliche Marktforschung vs. wissenschaftliche Marktforschung

Die betriebliche Marktforschung dient dazu, Unternehmen praxisrelevante Daten zur Verfügung zu stellen, um operative und strategische Entscheidungen zu verbessern. Sie ist zielorientiert und beschäftigt sich mit Kundenmanagement, Produktentwicklung und Marketing. Instrumente wie Kundenbefragungen, Wettbewerbsanalysen und Serviceanalysen kommen hierbei zum Einsatz.

Die wissenschaftliche Marktforschung hingegen fokussiert sich auf die Gewinnung von theoretischen Erkenntnissen. Ihre Aufgabe ist es, gesellschaftliche Trends, Verbraucherverhalten oder wirtschaftliche Zusammenhänge zu analysieren. Sie wird häufig in den Bereichen Sozialforschung oder Medienforschung angewandt und dient dazu, allgemeingültige Modelle und Theorien zu entwickeln.

Beide Ansätze ergänzen sich: Unternehmen profitieren von wissenschaftlichen Erkenntnissen, während betriebliche Marktforschung oft praxisrelevante Impulse für die Wissenschaft liefert.


Unser Marke rund um das Thema Mitarbeiterbefragungen: 
MITgestalten
"Wir machen Menschen an ihrem Arbeitsplatz zufriedener. Jeden Tag."


Qualitative vs. quantitative Marktforschung

Die qualitative Marktforschung dient dazu, tiefergehende Erkenntnisse über Einstellungen, Meinungen und Verhaltensmuster zu gewinnen. Sie wird oft durch Methoden wie Tiefeninterviews, Gruppendiskussionen oder ethnografische Beobachtungen durchgeführt. Diese Ansätze helfen Unternehmen, die Motivationen und Emotionen ihrer Zielgruppen besser zu verstehen. Beispielsweise kann ein Unternehmen qualitative Forschung einsetzen, um herauszufinden, warum Kunden bestimmte Marken bevorzugen oder welche Aspekte eines Produkts als besonders positiv wahrgenommen werden.

Die quantitative Marktforschung hingegen liefert messbare und objektive Ergebnisse, die auf standardisierten Verfahren basieren. Instrumente wie Online-Umfragen, CATI-Interviews oder schriftliche Befragungen ermöglichen es, große Stichproben zu erfassen und statistisch auszuwerten. Diese Ergebnisse helfen Unternehmen, Trends zu identifizieren, Zielgruppen zu segmentieren oder Prognosen für Marketingmaßnahmen zu erstellen.

Die Wahl zwischen qualitativer und quantitativer Forschung hängt von den Zielen ab. Oftmals ergänzen sich beide Ansätze: Während qualitative Forschung Hypothesen entwickelt, überprüft die quantitative Forschung deren statistische Relevanz.


Ziele der betrieblichen Marktforschung

Die betriebliche Marktforschung verfolgt eine Vielzahl von Zielen, die Unternehmen helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und langfristige Erfolge zu sichern. Diese Ziele sind vielfältig und eng mit der Verbesserung von internen Prozessen, der Kundenorientierung sowie der strategischen Weiterentwicklung verbunden.

  1. Steigerung der Arbeitszufriedenheit: Mithilfe von Mitarbeiterbefragungen können Unternehmen wertvolle Einblicke in die Struktur der Zufriedenheit ihrer Belegschaft und über die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden gewinnen. Diese Daten bilden die Grundlage, um Arbeitsbedingungen zu analysieren und gezielt zu optimieren. Mitarbeiterbefragungen können somit einen starken Startpunkt für Projekte der Team- oder Organisationsentwicklung darstellen. Zufriedene Mitarbeitende zeigen oft höhere Motivation und Produktivität, was wiederum die gesamte Unternehmenskultur stärkt.
  2. Steigerung der Servicequalität: Serviceanalysen sind ein effektives Werkzeug, um Schwachstellen in der Interaktion mit Kunden zu identifizieren. Ob durch Mystery Calls, schriftliche Befragungen oder direkte Beobachtungen – die gewonnenen Erkenntnisse helfen, den Kundenkontakt zu verbessern, Prozesse zu optimieren und die Servicequalität nachhaltig zu steigern. Dies ist besonders wichtig in Branchen, die stark auf Kundenerlebnisse angewiesen sind.
  3. Steigerung der Kundenzufriedenheit: Zufriedene Kunden sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen. Durch zielgerichtete Kundenbefragungen können Unternehmen herausfinden, wie Produkte, Dienstleistungen oder der Kundenservice wahrgenommen werden. Zufriedene Kunden neigen dazu, treu zu bleiben und das Unternehmen weiterzuempfehlen, was nicht nur die Kundenbindung stärkt, sondern auch die Neukundengewinnung erleichtert.
  4. Nachhaltige Verbesserung von Kundenbeziehungen: Eine personalisierte Kundenansprache und maßgeschneiderte Lösungen sind heute unverzichtbar. Marktforschung liefert die Datenbasis, um individuelle Ansätze zu entwickeln, die langfristige Beziehungen zu Kunden fördern. Dies hilft Unternehmen, nicht nur einmalige Verkäufe zu erzielen, sondern treue Kunden zu gewinnen, die regelmäßig Produkte oder Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
  5. Input für Produktentwicklung und -optimierung: Erkenntnisse aus empirischen Forschungsmethoden wie Befragungen oder Beobachtungen sind essenziell, um Produkte zielgerichtet zu entwickeln oder zu verbessern. Unternehmen können beispielsweise durch Feedback von Kunden und Mitarbeitenden herausfinden, welche Produktmerkmale besonders geschätzt werden oder wo Optimierungspotenzial besteht. Dadurch lassen sich neue Marktchancen identifizieren und bestehende Produkte erfolgreich weiterentwickeln.

Unser Marke rund um die Themen Kundenbefragungen, Serviceanalysen und Verbesserung von Kundenbeziehungen
ICX
"Wir verwandeln Insights zu Impact!"


Instrumente der betrieblichen Marktforschung

  • Mystery Analysen: Diese verdeckten Untersuchungen, wie Mystery Calls oder Mystery Shopping, prüfen Servicequalität und Standards.
  • Befragungen: Kunden- und Mitarbeiterbefragungen liefern wertvolle Daten für strategische Entscheidungen.
  • Datenanalysen: Mit statistischen Verfahren können Unternehmen Trends und Muster erkennen.
  • Beobachtungen: Diese Methode ist besonders nützlich, um Verhaltensweisen direkt zu analysieren.

Befragungskanäle

Unternehmen stehen zahlreiche Kanäle zur Verfügung, um Befragungen durchzuführen. Die Wahl des passenden Kanals hängt von den spezifischen Zielen der Marktforschung, der Art der zu erhebenden Daten sowie von der Zielgruppe ab. Hier sind die gängigsten Befragungskanäle:

  1. Face-to-Face-Interviews: Persönliche Interviews ermöglichen es, nicht nur verbale Antworten, sondern auch nonverbale Signale wie Gestik und Mimik zu erfassen. Sie sind besonders geeignet, um tiefere Einblicke in komplexe Themen zu gewinnen. Diese Methode wird oft in der qualitativen Marktforschung eingesetzt, da sie eine intensive und flexible Kommunikation zwischen Interviewenden und Teilnehmenden erlaubt. Zudem können Face-to-Face-Interviews bei sensiblen Themen Vertrauen schaffen, was zu ehrlicheren und detaillierteren Antworten führen kann.
  2. Telefoninterviews (CATI): Computergestützte Telefoninterviews (CATI) sind eine effiziente Methode, um strukturierte Daten schnell zu erheben. Sie bieten den Vorteil, dass Interviewer während des Gesprächs durch ein computergestütztes System geführt werden, was die Datenerfassung erleichtert und Fehler reduziert. Telefoninterviews sind ideal, wenn große Stichproben in kurzer Zeit befragt werden sollen. Hier finden Sie einen beispielhaften Kalkulator für Kosten von Telefonbefragungen. Darüber hinaus können diese Interviews auch bei Zielgruppen eingesetzt werden, die online schwer erreichbar sind.
  3. Online-Befragungen: Online-Umfragen sind eine kostengünstige und flexible Möglichkeit, eine breite Zielgruppe zu erreichen. Sie eignen sich besonders für die quantitative Marktforschung, da sie standardisierte Fragen enthalten, die einfach ausgewertet werden können. Dank moderner Medien und Technologien lassen sich Online-Befragungen schnell verbreiten, was sie ideal für Zielgruppen macht, die über digitale Kanäle erreichbar sind. Zudem ermöglichen Online-Tools automatisierte Datenauswertungen und die Integration multimedialer Inhalte wie Videos oder Bilder, um die Befragung interaktiver zu gestalten.
  4. Schriftliche Befragungen: Schriftliche Befragungen, wie etwa per Post oder in Papierform, garantieren ein hohes Maß an Anonymität und eignen sich hervorragend für Themen, bei denen sich die Teilnehmenden frei und ungezwungen äußern sollen. Diese Methode wird häufig genutzt, um Feedback zu sensiblen Themen oder detaillierte Einschätzungen einzuholen. Sie ist besonders in sozialwissenschaftlichen Research-Projekten beliebt, bei denen offene Antworten und längere Ausführungen gewünscht sind.

Betrachtungsgegenstände von Serviceanalysen

Serviceanalysen dienen dazu, die Qualität der Interaktionen zwischen Unternehmen und ihren Kunden systematisch zu bewerten. Verschiedene Betrachtungsgegenstände können dabei herangezogen werden, um ein umfassendes Bild der Servicequalität zu erhalten:

  1. Telefoninteraktionen (Mystery Calls): Mystery Calls simulieren echte Kundengespräche, um die telefonische Erreichbarkeit, Freundlichkeit und Problemlösungsfähigkeit von Mitarbeitenden zu analysieren. Diese Methode ermöglicht es, Schwachstellen in der telefonischen Kundenbetreuung aufzudecken und gezielt zu verbessern. Kriterien wie die Wartezeit, die Begrüßung oder die Fachkompetenz der Mitarbeitenden werden systematisch bewertet. Mystery Calls sind besonders hilfreich, um die Effektivität von Callcentern oder Kundenhotlines zu prüfen.
  2. Schriftliche Interaktionen (Mystery Mail): Mystery-Mail-Analysen überprüfen, wie schnell und präzise Unternehmen auf schriftliche Anfragen reagieren. Dies umfasst E-Mails, Kontaktformulare auf Webseiten oder Anfragen über Social-Media-Plattformen. Wichtige Kriterien sind hierbei die Antwortgeschwindigkeit, die Qualität der Informationen sowie der Tonfall der Kommunikation. Diese Methode liefert wertvolle Erkenntnisse, um den schriftlichen Kundenservice zu optimieren, insbesondere in Zeiten, in denen digitale Kommunikation immer wichtiger wird.
  3. Direkte Kundenkontakte (Mystery Shopping): Mystery Shopping umfasst Testkäufe, bei denen geschulte Tester die Qualität der direkten Kundeninteraktion bewerten. Dabei werden Aspekte wie die Begrüßung, das Fachwissen des Personals, die Atmosphäre im Geschäft und die Produktpräsentation analysiert. Diese Methode gibt detaillierte Einblicke in die Wahrnehmung der Kunden vor Ort und hilft Unternehmen, ihre Marke und ihre Dienstleistungen an den Bedürfnissen der Zielgruppe auszurichten.

Fazit

Marktforschung ist eine unverzichtbare Disziplin, um Unternehmen auf dem Markt erfolgreich zu positionieren. Die Kombination aus qualitativen und quantitativen Methoden ermöglicht es, sowohl tiefere Einsichten zu gewinnen als auch fundierte Entscheidungen auf Basis statistisch gesicherter Daten zu treffen. Unternehmen können durch den Einsatz verschiedener Befragungskanäle und Serviceanalysen ihre Kundenzufriedenheit, Servicequalität und Kundenbeziehungen nachhaltig verbessern. Die sorgfältige Auswahl von Methoden und Instrumenten ist entscheidend, um die richtigen Antworten auf die spezifischen Fragen eines Unternehmens zu finden.


Consulimus AG - Gottfried-Hagen-Straße 20 - D-51105 Köln - (0221) 788 745 0 - E-Mail: